Dienstag, 17. März 2015

Fieber, Zähne, ChaosKinder & mögliche Schläge

..ihr Lieben,

die letzten Tage bin ich so gar nicht zum Schreiben gekommen (selbst für diesen Artikel habe ich zwei Tage gebraucht..). Das hatte einige Ursachen. Zum einen waren über´s Wochenende meine ChaosKinder da - die mir abends immer den Laptop stibitzen um ihren nächtlichen Einschlaffilm zu schauen und zum anderen ist unser Löwenbaby seit Tagen mit seinen Zähnen und Fieber beschäftigt. Und somit hatte ich weniger Zeit für mich um die Gedanken kreisen zu lassen und hier wieder tätig zu werden. Auf der einen Seite empfinde ich es allerdings als nicht so schlimm. Ich konnte mich etwas entspannen, was den Blog betrifft. Wurde sozusagen dazu gezwungen. Ich merkte, dass ich mich selbst doch sehr unter Druck setzte, als ich diesen Blog hier begann. Täglich ging ich der Frage nach "Was (be)schreibst du als nächstes?" Im Hinterkopf war immer der Gedanke, ich müsse baldmöglichst den nächsten Artikel online stellen. Und es ist schwierig, die Vergangenheit wieder so in die Gegenwart zu holen um sie auch so darstellen zu können, wie ich es fühlte, wie es war und das unter selbst erzeugtem Druck. Ich habe mir jetzt demnach für die Zukunft vorgenommen, mir Zeit zu lassen für den nächsten Artikel. Es geht ja doch um etwas sehr Persönliches - um meine Vergangenheit, meine Kinder. 

Es ist kein leicht verdauliches Thema wie etwa das Schreiben einer Buchrezension.

Und eben weil es das ist, nicht leicht verdaulich, greife ich jetzt darauf zu, was ich die ganze Zeit über vor mir her schob. Das Warum. Nebenbei murmelt es ja doch. Ob nun angestoßen durch Dracheneulen oder nicht. Und ich will es hinter mich bringen. Möchte es ohne Umschweife, Schwierigkeiten und innere Ängste aussprechen können.

Gerade erinnere ich mich an einen Satz, den meine Mutter mir vor einigen Tagen zu mir sagte: 

Du wolltest nie Kinder haben, nie.

Nun hatte ich sie aber, meine beiden ChaosKinder.. Nun auch unser sehnlichst erwartetes Löwenbaby.. Sogar zwei Bonuskinder und ich liebe alle fünf. Es ist eine Verantwortung, die mit keiner anderen vergleichbar ist. Es geht immer um das Wohl der Kinder. Und da trifft man manchmal auch Entscheidungen, die für andere so gar nicht nachvollziehbar sind. Entscheidungen, die andere vielleicht auch nie treffen würden. Das fängt bei Kleinigkeiten des Alltags ja schon an. All diese Entscheidungen die wir Eltern treffen, beeinflussen das Leben unserer Kinder. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 

Jede Entscheidung die wir als Eltern treffen, beeinflusst das Leben unserer Kinder!

Weil wir für sie Vorbilder sind. Dieser Fakt mag bei manchen Eltern ein schlechtes Gewissen hervorrufen, weil sie es besser hätten machen können oder weil sie zu nichts anderem in der Lage waren (Eltern sind ja auch nur Menschen). Bei Anderen mag sich das Gefühl einstellen, stolz sein zu können auf ihre Taten. Kinder nehmen sich an uns ein Beispiel. Woher sollten sie sonst wissen, wir man isst und trinkt, pullern geht, sich wäscht, sich kleidet und die Schuhe zu bindet. Wie man mit Menschen umgeht oder auch nicht umgehen sollte. Wie man streitet und sich wieder verträgt. Wie man liebt. Sie lernen alles von uns. Alles!

Ich denke, wenn wir sorgfältig über unsere Handlungen nachdenken, werden unsere Baby´s das auch in ihrem eigenen Leben so handhaben. Gehen wir liebevoll, einfühlsam, verständnisvoll, achtsam und respektvoll mit unseren Kindern und Mitmenschen um, gehen auch sie liebevoll, einfühlsam, verständnisvoll, achtsam und respektvoll mit ihren Kindern und ihren Mitmenschen um.

Für das erhoffte Wohl meiner ChaosKinder traf ich eine Entscheidung, die für Manche nicht verständlich war. Aber sie müssen es auch nicht verstehen können. Akzeptanz wäre schon ein Anfang gewesen, ohne sich abzuwenden.

Am 11. November 2014 antwortete ich auf die Frage von der anderen Mama meiner ChaosKinder, "Warum, wenn ich fragen darf?", wie folgt...

"Naja, dafür gab´s so einige Gründe. Die Rationellen waren, dass ich sie nicht schon wieder aus ihrer neuen und eingewöhnten Umgebung reißen wollte. Sie hatten ja auch alles was sie so kannten einige Monate zuvor verloren. Vom Garten, über die Hunde bis hin zu ihren alten Betten. Mit den Jungs der Nachbarin hatten sie guten Kontakt und der KitaPlatz war auch sicher. Ich wusste auch überhaupt nicht wohin und womit. Keinen Job = Kein Geld = Keine Wohnung. In ein Frauenhaus mit den Beiden wäre für mich nie in Frage gekommen und zu meiner Familie auch nicht (womit ich dann ja erneut einen Umfeldwechsel vorgenommen hätte). ... So..ja.. und dann war da ja noch der emotionale Grund...selbst wenn ich mit den Jungs irgendwo einen Platz gefunden hätte, war da noch die große Angst, dass ich eine überforderte Mutter werden würde, die ihre Kinder schlägt. Und genau dieser Gedanke, dieses Bild wie ich die Zwei schlage..trete und sie in der Ecke sitzen würden.. weinend und schreiend..voller Angst..vor mir.. und mir würde es nicht auffallen und sie würden so leben müssen... Nur diese Eventualität hat mich dazu veranlasst, die Jungs bei ihm zu lassen. Weil ich wusste, schlagen würde er sie nie."

Bämms......... Bilder in meinem Kopf. Tränen in meinen Augen. Allein wegen der Vorstellung.

Doch was, wenn diese Eventualität nicht eingetroffen wäre.. Diese Frage stelle ich mir oft. Dann erinnere ich mich daran, dass ich auf Nummer Sicher gehen wollte. Lieber so, als anders.

Nun haben sie zwei liebevolle Mamas.

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